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Ein Besuch beim Landfriseur by Franko


Ein Besuch beim Landfriseur
Max lebte mit seinen Eltern in einer großen belebten Stadt und waren sehr wohlhabende Leute. Max war gerade 17 Jahre geworden und genoss das Leben in der Großstadt in vollen Zügen. Da es in der Schule gut klappte und er auch keine Drogen oder größere Mengen an Alkohol konsumierte, ließen ihm seine Eltern viel Freiheit und er konnte, wann immer er wollte, Partys besuchen und sich mit seinen Kumpels und Mädels treffen. Er war immer geschmackvoll nach der neuesten Mode gekleidet und pflegte seine gewellten blonden Haare intensiv. Er hatte sie sich seit Jahren nicht mehr kurz schneiden lassen, so dass sie ihm hinten weit über seinen Gürtel reichten und sein smarter Seitenscheitel vorne bis zur Hüfte hing. Seine Mähne war sein Wahrzeichen und die Mädels standen auf ihn. Er ging regelmäßig in einen sündhaft teuren Haarsalon, um sie waschen zu lassen und auch hin und wieder zu trimmen. So sah seine Mähne immer gepflegt aus und duftete. Meistens trug er sie wegen der Länge als Pferdeschwanz oder Zopf.
In den Sommerferien war es in der Stadt unerträglich heiß und die Zahl der Vergnügungsmöglichkeiten war begrenzt. Da schlugen ihm seine Eltern vor seine Tante auf dem Land für ein paar Wochen zu besuchen, da sie selbst eine Schiffsreise gebucht hatten zu der Max keine Lust hatte. Er war einverstanden und fuhr zu seiner Tante Jenna aufs Land. Jenna mochte ihn sehr und freute sich. Er hielt sich die ersten Wochen am Pool des riesigen Landgutes seiner Tante auf und besuchte auch nicht das angrenzende Dorf. Vor seiner Abreise hatte er es nicht mehr geschafft seine Haare in Schuss bringen zu lassen und stellte fest, dass sie gut 10 cm gewachsen waren, außer Form gerieten und leicht spröde wurden. Das störte ihn sehr und er sprach seine Tante an: "Jenna, kannst du meine Haare trimmen?"- "Kann ich machen Max, aber ich habe nur eine simple Haushaltsschere hier und auch keine Pflegemittel für deine tollen Haare." Max vertraute seiner Tante nicht so richtig und glaubte, dass sie ihm zu viel abschneiden würde und fragte daher: " Gibt es im Ort bei Euch einen Herrenfriseur, wo man das machen lassen kann?"- "Ja den gibt es und er schneidet unseren Leuten auf dem Gut auch die Haare. Wenn du meinst, dass er es besser kann als ich, dann geh zu ihm. Du brauchst dort keinen Termin. " Er dachte ein Profi würde das eher hinkriegen. Am nächsten Tag wusch er seine Haare und machte sich nach dem Trocknen auf den Weg ins Dorf. Damit der Friseur gleich loslegen konnte trug er seine Haare ausnahmsweise offen und klemmte sich seine Scheitelhaare hinters Ohr. Mit wallender, wehender Mähne erreichte er die Hauptgeschäftsstraße des Dorfs. Die vorübergehenden Leute glotzen ihn alle an, als sei er ein Alien. Es fiel ihm auf, dass die Männer und Jungs alle die gleiche Frisur trugen. Oben 2 cm kurz und hinten und an den Seiten geschoren. Irgendwie überkam ihm ein seltsames Gefühl, dass er ignorierte, denn seine fusseligen ungleichen Spitzen brauchten dringend einen Trimm. Er erreichte den Salon und spiegelte sich mit seiner Matte im Ladenfenster, während er von außen hineinschaute. Es war ein altmodischer Laden mit zwei Friseur- und und einem Wartebereich mit Holzstühlen. Der Friseur, ein Mann in den Fünfzigern, bediente gerade einen Kunden mit einer Haarschneidemaschine und im Wartebereich saßen zwei Männer die ihn verwundert ansahen. Da würde er nicht allzu lange warten müssen. Eine Glocke bimmelte als er eintrat. Der Friseur trete sich zu ihm um und sagte: "Tut mir leid junge Frau, aber das hier ist kein Damensalon. " Er musterte ihn erneut und lächelte: " Entschuldige, aber ich habe dich beim Hereinkommen für ein Mädchen gehalten. Nimm Platz, du kommst gleich an die Reihe. " schaltete seine Haarschneidemaschine wieder ein und rasierte den Nacken seines Kunden aus. Max setzte sich neben die beiden Männer und warf seine Matte hinter die Lehne, um nicht darauf zu sitzen. Er nahm seinen Seitenscheitel hinter seinen Ohren raus und bürstete sich gründlich. Vor dem Salon blieben einige Dörfler mit Kindern vor dem Salon stehen und betrachteten ihn durch die Scheibe. Offensichtlich war er die Attraktion im Dorf was er als sehr unangenehm empfand. Einer der Männer begann ein Gespräch mit ihm: " Ich habe dich beim Hereinkommen auch für eine Frau gehalten. So lange Haare bei einem jungen Mann habe ich hier noch nie gesehen. " - "Ich bin auf Besuch hier und will sie etwas nachschneiden lassen.", antwortete er. Der Friseur hatte das mitgehört und dachte sich, dass das so sicherlich nicht passieren würde. Einen Kunden mit so einer Mähne hatte er noch nie in seinem Laden und er freute sich schon auf den Haarschnitt. Lange Haare hatten schon mal die kleinen Söhne von Müttern, die ihren Kindern die Haare bis zur Einschulung sprießen ließen und bei ihm ihren ersten richtigen Haarschnitt erhielten. Aber ein junger Mann mit einer Matte, die sogar länger war als bei den meisten Frauen…
Max nervten die glotzenden Leute und unterhielt sich weiter mit seinem Nachbarn über Sportthemen. Ein junger Mann kam in den Laden und setzte sich neben Max als der nächste Kunde an die Reihe kam. Max wurde immer nervöser und dachte schon daran unverrichteter Dinge zum Landgut zurückzukehren als der Friseur: „Der Nächste!" rief und er an der Reihe war. Er nahm im ersten Friseurstuhl Platz, bekam eine Papierkrause und ein Cape umgelegt. Der Friseur packte seine Haare im Nacken, hob sie an, befestigte das Cape und ließ sie fallen. „Was sind deine Wünsche?", fragte er Max. „ 1-2 cm schneiden!",sagte er mit brüchiger Stimme und zeigte mit seinen Fingern welche Länge er meinte. Der Friseur nickte und meinte nur „Machen wir so!" und kämmte seine Mähne so gründlich aus, dass Max einen dichten Vorhang vor den Augen hatte. Der Friseur besah sich seinen Kunden, der wie ein Heuhaufen aussah, und schüttelte den Kopf. Er war fassungslos, wie ein junger Mann seine Haare so lang hat wachsen lassen. Unter der Mähne war die ganze Rückenlehne verschwunden. Was für ein Wahnsinn! Er beschloss eine besonders große Schere zu benutzen und schnitt, schnipp, schnapp, die erste lange Strähne im Nacken ab. Max spürte kaltes Metall im Nacken und schrie: „Was machen sie da! Ich will nur 1-2 cm an den Spitzen! Sind Sie wahnsinnig!" Der Friseur schnippelte weiter und lange Locken glitten zu Boden und in seinen Schoß."Nein, ich habe auf 1-2 cm kürzen verstanden. Ich finde es gut, dass du endlich zum Friseur gegangen bist, um diese Wolle loszuwerden. „sagte der Friseur ungerührt und schnitt außer den Ponyhaaren alles grob auf 5 cm ab. Max war geschockt, wie gelähmt und Tränen rannen ihm herab. Dieser Drecksack von Friseur! Wie konnte er es wagen seine geliebte Mähne abzuschneiden! Er hatte einen Kloß im Hals und brachte keinen Ton heraus. Er hörte, wie die Haarschneidemaschine angeschaltet wurde, brummte und er ein sanftes Vibrieren im Nacken und an den Seiten über den Ohren spürte. Der Friseur stand mittlerweile knöcheltief in Haaren und das Cape quoll über vor lauter Locken. Mit Hinterkopf und Seiten war er fertig. Nun kürzte er die Oberkopfhaare auf 2 cm mit Schere und Kamm und schnitt zum Schluss die Scheitelhaare kurz vorm Haaransatz ab, so dass Max sein „Werk" betrachten konnte. Max war erschrocken als er sich im Spiegel sah. Was für eine Schafschur! Der Friseur hatte ihm einen 50 iger Jahresschnitt verpasst und er sah jetzt aus wie alle Dörfler. Was für eine Katastrophe! Der Friseur nahm ihm das Cape und die Papiermanschette ab und massenweise Haare glitten zu Boden. „Sei froh. Jetzt siehst du wieder wie ein vernünftiges Wesen aus! Das war dringend nötig! „meinte der Friseur. Max besah sich mit verquollenen Augen das Haarmassaker am Boden an und rannte verwirrt, ohne zu zahlen aus dem Laden. Der Friseur kehrte fröhlich die Haarmasse zusammen. Dieser Spaß war es auch ohne Bezahlung wert und er bediente den nächsten Kunden.




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